Sep 232012
 

Trommelkreis. Foto: Hufner

Der Kongress ist aus, wir gehen nach Haus: rabimmel rabammel tomtom. Es ging zum Schluss noch einmal richtig rund. Ein akustischer Abschiedsgruß mit Vollkörpereinsatz. Der auch noch einmal deutlich machte, dass der Trommelunsinn von gestern, Klang von gestern war.

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Und das lässt mich selbst noch einmal zurückblicken auf den Kongress. Die ganze Zugfahrt zurück von Weimar ins niedliche Städtchen Kleinmachnow fabulierte ich mir so manchen Senf in den immer graueren Himmel hinein. So hell und erleuchtet der Kongress war , so dunkel sind die Wolken, die nachher aufziehen. Ein Loblied auf die Musiklehrer formte sich auf meine Lippen – und dann schlief ich ein. Aber mein Unterbewusstsein schreibt weiter:

Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen an den Schulen und in den Ausbildunsgstätten. Die Aufgabe ist geradezu unlösbar. Die Fragen und Probleme der Lehrerinnen und Lehrer stehen auf Seiten der Musik ebenso wie auf Seiten der Schülerinnen und Schüler. So etwa wie „normal“ scheint es nicht zu geben. Da die Unruhigen, dort die Hochbegabten, manchmal beides auf einmal – dazwischen ein bunter Strauß von unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Entwicklungsständen der zu Unterrichtenden. 

Dei Zeiten, da man sich hinter Lehrplänen einerseits oder persönlichen Liebhabereien verstecken konnte, sind vorbei. Und beidem muss man dennoch auch gerecht werden. Die Erfordernisse allgemeiner Bildungschatzinseln, die in Kanon und Richtlinie sich äußern. Aber wenn es nicht von den Lehrenden selbst „gelebt“ wird, ist es auch nichts: eine Art Ministerialerlass gegen das eigene, selbstgefühlte Leben. Rezepte werden immer wieder gesucht und die Schar der Hilfesuchenden wird größer und größer. Einerseits schön, dass man sich dazu bekennt, Hilfe zu benötigen, andererseits droht eine Verlust des Selbst – des Vertrauens auf sich selbst, auf das innere Hineinhorchen. Hilfe ist nicht immer hilfreich.

In der Situation, in die man hineingesteckt wird, muss man handeln – da hilft ja nichts. Ein bisschen droht dabei die Gefahr, die Probleme zu übertrommeln, so wie man sie früher in die Theorieeinöde sich verkriechen konnte. Ich denke, da ist mehr drin. „Verlasst euch nicht auf das, was man euch verspricht“, möchte man da manchem zurufen, aber lernt, was die Möglichkeiten der „Behandlung“ der Schulmusik vervielfacht. Die Fragen des täglichen Lebens werden dadurch ja nicht weniger, und unauflösbar bleiben sie immer noch. Dem muss man einfach illusionslos entgegentreten.

PS: Dem Team der BloggerInnen vor Ort hat die Sache viel Vergnügen bereitet. Gerne wünscht man sich – wie in der Schule – etwas mehr Feedback, auch Gegenkritik, kontruktive und unkonstruktive Einmischung. Andererseits: Hat man doch bei so einer Veranstaltung wichtigere Dinge zu tun, als auch noch im Netz sich herumzutreiben, wie mir dünkt. Ich bestelle mal an dieser Stelle herzliche Grüße an die Kongressteilnehmerinnen, Veranstalterinnen und die Ausstellerinnen, Dozentinnen, Helferinnen allüberall. Vielleicht kann man dann ja in zwei Jahren weitermachen. Feedback wäre dabei vorteilhaft ;) Tschüss!

 

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