Nach der theoretischen Diskussion am Morgen präsentiert Eckart Vogel nun die Basis des Klassenmusizierens: mit Kindern, die in der Regel überhaupt kein Instrument spielen können. „Musizieren statt Reden über Musik“, heißt das Motto. Das Gros des Instrumentariums sind Orff-Instrumente, aber: „Ich benutze nie nur Orff-Instrumente“, erklärt Vogel. Die Kinder wollen auch an die Gitarre, ans Keyboard, ans Schlagzeug. Wichtig ist im Klassenverbund die Binnendifferenzierung: Auch in der großen Gruppe kann man durchaus dem begabten Schüler ebenso gerecht werden wie dem, der Schwierigkeiten mit den Basics hat. Auch dieser findet einen Platz im Klassenensemble.
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Die Workshop-Teilnehmer üben konzentriert die Stundenstücke – mit Orff-Instrumenten, Keyboard, Gitarre, E-Gitarre und Schlagzeug. Foto: Haack
Die Workshop-Teilnehmer üben – wie beim „echten“ Klassenmusizieren – zunächst Stücke für die Stunde, dann auch (schwierigere) fürs Vorspiel. Schon das leichteste Stück führt zu Erfolgserlebnissen – selbst bei den Profis. Von der Improvisation geht es über den Swing zum Rock. Es wird komplizierter – aber es ist immer einfacher, als es klingt. Das ist sicher eines der Erfolgsgeheimnisse von Vogels Stücken.
Die Vorspiel-Stücke schließlich grooven so richtig. Ich habe bisher keinen Workshop erlebt, in dem die Teilnehmer so viel Spaß hatten. „Es soll keiner auf die Idee kommen: ‚Das sind ja nur Orff-Instrumente.’ Nein, das ist richtig scharfe Musik“, erklärt der Dozent. Finde ich auch. Am Schluss wage ich mich selbst ans Glockenspiel. Ich bin nicht die einzige, die am Anfang falsche Töne spielt – aber „scharf“ klingt es eben doch.